Meteorströme

Die Leoniden

Leonidenfall 1872, Holzstich (Bild: Aus Camille Flammarion, Himmelskunde für das Volk, Verlag F. Zahn, Neuenburg, o.J.)

Jedes Jahr im November ist ein Meteorstrom zu sehen, der seinen Ursprung scheinbar im Sternbild Löwe hat. Dieser Leoniden-Strom ist in gewöhnlichen Jahren mit etwa zehn Meteoren pro Stunde nicht sehr auffällig. Doch kann er etwa alle 33 ​Jahre außerordentlich hohe Fallzahlen erreichen. So ging 1966 über dem Mittelwesten der USA ein wahrer Sternschnuppenregen nieder, und während des kurzen Maximums wurden 40 Meteore pro Sekunde gezählt.

Ursprungskörper der Leoniden ist der Komet 55P/Tempel-Tuttle, dessen Bahn die Erde jedes Jahr um den 17. November kreuzt. Da sich der Komet rückläufig (retrograd) durch das innere Sonnensystem bewegt, ist die Relativgeschwindigkeit zwischen den Staubteilchen, die er in Sonnennähe verliert, und der Erde bei ihrem Umlauf um die Sonne mit etwa 70 Kilometer pro Sekunde sehr hoch. Entsprechend schnell treten diese Staubteilchen in die Atmosphäre der Erde ein, so dass ihre Leuchtspuren, die Meteore, außerordentlich rasch über den Himmel huschen.

Angaben zur erwarteten Aktivität des Leoniden-Meteorstroms und zum erwarteten Maximum finden sich in unserem Ereigniskalender.

Eine Partikelwolke treibt auf der elliptischen Umlaufbahn des Kometen Tempel-Tuttle um die Sonne

Eine Teilchenwolke, die auf der Umlaufbahn des Kometen 55P/Tempel-Tuttle um die Sonne treibt, ist Ursache des Leoniden-Meteorstroms. Jedes Jahr um den 17. November kreuzt die Erde die Bahn dieser Partikelwolke. (Bild: www.meteorshowers.org / Uwe Reichert; ein Klick auf den Link öffnet eine interaktive Darstellung)