Meteorströme

Alpha-Capricorniden

Der Meteorstrom der Alpha-Capricorniden ist vom 7. Juli bis zum 15. August aktiv, mit einem breiten Maximum um den 31. Juli. Sein scheinbarer Ausstrahlungspunkt, der Radiant, liegt im Nordwesten des Sternbilds Steinbock (Capricornus). Wegen dieser Lage zwischen dem Himmelsäquator und der Ekliptik sind die Meteore dieses Stroms von beiden Hemisphären der Erde aus zu sehen.

Die Alpha-Capricorniden sind ein relativ schwacher Meteorstrom, der selten mehr als fünf Meteore pro Stunde erzeugt. Gemessen an dieser recht geringen Aktivität ist allerdings die Rate von Feuerkugeln, also sehr hellen Meteoren, hoch. Die Eintrittsgeschwindigkeit der Ursprungspartikel ist mit 22 Kilometern pro Sekunde gering, so dass die Meteore vergleichsweise langsam über den Himmel ziehen.

Der Ursprung dieses Meteorstroms wird mit dem Kometen 169P/NEAT in Verbindung gebracht, der die Sonne mit einer Umlaufperiode von 4,2 Jahren umrundet. Er wurde im März 2002 entdeckt und zunächst als Asteroid mit der Bezeichnung (2002 EX12) eingestuft. Erst im Jahr 2005 entwickelte er einen schwachen Schweif. Dieser Himmelskörper ist demnach ein alter, nur noch wenig aktiver Kometenkern.

Der Komet 169P/NEAT erreichte am 9. Juli 2022 den sonnennächsten Punkt seiner Umlaufbahn, sein Perihel. Der Abstand zur Sonne betrug zu diesem Zeitpunkt 0,6 Astronomische Einheiten. Im sonnenfernsten Punkt seiner Bahn, dem Aphel, beträgt seine Entfernung zur Sonne 4,6 Astronomische Einheiten.

Da zeitgleich mit den Alpha-Capricorniden auch die Südlichen Delta-Aquariiden aktiv sind, ist es nicht einfach, die beobachteten Meteore einem der beiden Meteorströme zuzuordnen. Für eine genaue Identifikation sollten deshalb neben der Bewegungsrichtung auch die Länge der Meteorspur und ihre Geschwindigkeit herangezogen werden.

Teilchenwolke des Alpha-Capricorniden-Meteorstroms im All

Eine Teilchenwolke, die von dem Kometen 169P/NEAT ausgelöst wurde, ist Ursache des Alpha-Capricorniden-Meteorstroms. Jedes Jahr um den 31. Juli kreuzt die Erde die Bahn dieser Partikelwolke. (Bild: www.meteorshowers.org / Uwe Reichert; ein Klick auf den Link öffnet eine interaktive Darstellung)