Sichtbarkeit der Planeten 2021

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Uwe Reichert
26. Januar 2021

In welchem Sternbild steht der Planet Jupiter? Wann und wo kann ich Merkur sehen? Solche und andere Fragen beantworten unsere Beobachtungshinweise auf dieser Seite.

Der Lauf der Planeten und der Sonne am Himmel 2021

Merkur

Als sonnennächster Planet ist Merkur am irdischen Himmel nie weiter als 28° von der Sonne entfernt. Seine Sichtbarkeitsperioden sind deshalb immer auf nur wenige Tage oder Wochen beschränkt, wobei die Zeitspanne in hohen nördlichen oder südlichen Breiten kürzer ist als in äquatornahen Zonen. Der Planet ist dabei immer nur nahe dem Horizont im Dämmerungslicht sichtbar – entweder im Osten kurz vor Sonnenaufgang, oder im Westen kurz nach Sonnenuntergang.

Am Morgenhimmel ist Merkur im Jahr 2021 etwa in folgenden Zeitspannen sichtbar: vom 15. Februar bis zum 10. April, vom 20. Juni bis 25. Juli und vom 16. Oktober bis 13. November. Der Planet leuchtet dabei am hellsten gegen Ende jeder dieser Sichtbarkeitsperioden. Für Beobachter auf der nördlichen Erdhalbkugel ist die Morgensichtbarkeit Ende Oktober am besten, für Beobachter auf der südlichen Hemisphäre Anfang März.

Am Abendhimmel ist Merkur im Jahr 2021 etwa in folgenden Zeitspannen sichtbar: vom 5. Januar bis 2. Februar, vom 27. April bis 1. Juni, vom 10. August bis 3. Oktober und vom 16. Dezember bis 31. Dezember. Am hellsten leuchtet der Planet dabei jeweils zu Anfang jeder dieser Sichtbarkeitsperioden. Für Beobachter auf der nördlichen Erdhalbkugel ist die Abendsichtbarkeit Mitte Mai am besten, für Beobachter auf der südlichen Hemisphäre Mitte September.

Venus

Da die Umlaufbahn der Venus kleiner ist als diejenige der Erde, ist unser innerer Nachbarplanet nie weiter als 48° von der Sonne entfernt. Die Morgen- und Abendsichtbarkeiten der Venus sind deutlich länger als bei  Merkur, zudem strahlt die Venus viel heller – entweder als Morgenstern im Osten vor Sonnenaufgang oder als Abendstern im Westen nach Sonnenuntergang.

Am Morgenhimmel ist die Venus noch bis Mitte Februar 2021 zu sehen. Nach dem Durchlaufen ihrer oberen Konjunktion am 26. März erscheint sie Anfang Mai am Abendhimmel und ist bis Ende des Jahres als Abendstern sichtbar. Konjunktionen mit dem Planeten Merkur erfolgen am 29. Mai und 29. Dezember, mit Jupiter am 11. Februar und mit Mars am 13. Juli.

Mars

Der rötlich leuchtende Planet Mars steht zu Anfang des Jahres 2021 an der Grenze der Sternbilder Fische und Widder und wird in der Abenddämmerung hoch im Süden als -0,2 mag helles Objekt sichtbar. Nach seiner Opposition im Oktober 2020 entfernt er sich nun bis September 2021 immer weiter von der Erde und wird dadurch lichtschwächer. Am irdischen Himmel rückt dabei die Sonne beständig näher an ihn heran, so dass die Abendsichtbarkeit am Himmel immer kürzer wird und er schließlich im August (für Beobachter in nördlichen Breiten bereits im Juni) im Dämmerungslicht verschwindet. Am 8. Oktober steht Mars in Konjunktion mit der Sonne. Ende November erscheint der Rote Planet am Morgenhimmel, ist aber bis Ende des Jahres für Beobachter auf der nördlichen Erdhalbkugel zwischen dem Aufgang und dem Verblassen in der Morgendämmerung jeweils nur wenige Minuten sichtbar.

Am 21. Januar zieht Mars 1,7° nördlich an Uranus im Sternbild Widder vorbei. Anfang März wandert der Planet – der Ekliptik in östlicher Richtung folgend – im Sternbild Stier zwischen den offenen Sternhaufen der Plejaden und der Hyaden hindurch. Am 23. März steht er 7° nördlich des Sterns Aldebaran im Stier. Ende April tritt Mars in das Sternbild Zwillinge über, wo wir ihn am 2. Juni 5° südlich des Sterns Pollux finden. Seine Konjunktion mit der Venus am 13. Juli bleibt in nördlichen Breiten in der hellen Abenddämmerung unsichtbar; sie ist nur in äquatornahen Standorten und auf der südlichen Erdhalbkugel zu sehen. Am 29. Juli wandert Mars nur 0,7° nördlich an Regulus, dem hellsten Stern im Löwen, vorbei. Die Konjunktion mit Merkur am 19. August ist nur auf der südlichen Erdhalbkugel sichtbar, kurz vor dem Untergang der beiden Planeten im Westen.

Nach seinem Wiederauftauchen am Morgenhimmel Ende November finden wir Mars im Sternbild Waage. In den letzten Wochen des Jahres wandert Mars durch den Skorpion in den Schlangenträger; dabei steht er am 26. Dezember 5° nördlich von Antares.

Jupiter

Nach seiner engen Begegnung mit Saturn im Sternbild Steinbock um Weihnachten 2020 beendet Jupiter seine Abendsichtbarkeit Anfang Januar 2021. Bereits am 29. Januar ist er in Konjunktion mit der Sonne. Danach wechselt der Riesenplanet an den Morgenhimmel. Beobachter auf der Südhalbkugel der Erde können ihn ab Mitte Februar in der hellen Morgendämmerung im Osten auffinden, wenn er sich ein Positionswechselspiel mit der Venus und Merkur liefert, die in unterschiedlichen Richtungen an ihm vorbeiziehen. Für Beobachter auf der nördlichen Erdhalbkugel dauert es bis Mitte März, bis Jupiter am Morgenhimmel sichtbar wird.

Jupiter wandert langsam weiter in östlicher Richtung am Himmel und erreicht Ende April das Sternbild Wassermann. Dort kommt seine Bewegung am 21. Juni zum Stillstand. Er beginnt nun seine Oppositionsschleife, die ihn langsam wieder in das Sternbild Steinbock zurückführt. Am 20. August steht Jupiter dort in Opposition zur Sonne. Er ist dann die gesamte Nacht über am Himmel zu sehen. Von nun an rückt die Sonne von Westen her näher an Jupiter heran, und ab Mitte November ist er nur noch am Abendhimmel sichtbar. Nach einer erneuten Bewegungsumkehr am 18. Oktober überschreitet Jupiter Mitte Dezember zum dritten Mal in diesem Jahr die Grenze zwischen den Sternbildern Steinbock und Wassermann, diesmal wieder in östlicher Richtung.

Konjunktionen mit dem Planeten Merkur erfolgen am 11. Januar, 13. Februar und am 5. März, mit der Venus am 11. Februar. Alle diese engen Begegnungen sind nur auf der Südhalbkugel  der Erde sichtbar.

Saturn

Wie Jupiter, der sich noch nicht weit von ihm entfernt hat, beendet auch Saturn seine Abendsichtbarkeit Anfang Januar 2021. Seine Konjunktion mit der Sonne erreicht der Ringplanet am 24. Januar. Ab Anfang Februar wird Saturn für Beobachter auf der Südhalbkugel am Morgenhimmel sichtbar, ab Anfang März auch auf der Nordhalbkugel.

Das gesamte Jahr über steht der Ringplanet im Sternbild Steinbock. Seine Opposition erreicht er dort am 2. August.

Eine Konjunktion mit dem Planeten Merkur ereignet sich am 9. Januar, doch nur auf der Südhalbkugel der Erde gibt es theoretisch eine Chance, in der Abenddämmerung den lichtschwachen Saturn neben dem helleren Merkur kurz vor seinem Untergang auszumachen.

Uranus

Das ganze Jahr über befindet sich der Planet Uranus im Sternbild Widder. Ab Januar ist er nach Einbruch der Dunkelheit am Abendhimmel mit einem Fernglas oder einem Teleskop zu beobachten. Ab Anfang April verschwindet er in der Abenddämmerung, weil der Abstand zur Sonne zu gering geworden ist. Am 30. April steht er in Konjunktion mit der Sonne und wechselt danach an den Morgenhimmel, an dem er für Beobachter auf der Südhalbkugel ab Ende Mai sichtbar wird: Beobachter auf der Nordhalbkugel müssen sich bis etwa Mitte Juni gedulden.

Am 5. November steht Uranus in Opposition zur Sonne.

Eine Konjunktion mit dem Planeten Mars ereignet sich am 21. Januar.

Neptun

Der äußerste Planet des Sonnensystems, Neptun, befindet sich das ganze Jahr über im Sternbild Wassermann. Im Januar 2021 kann er nach Einbruch der Dunkelheit mit einem Teleskop am Abendhimmel tief im Südwesten beobachtet werden. Seine Abendsichtbarkeit endet Anfang Februar, weil dann der Abstand zur heranrückenden Sonne zu klein geworden ist. Am 11. März steht Neptun in Konjunktion mit der Sonne und wechselt danach an den Morgenhimmel, an dem er für Beobachter auf der Südhalbkugel ab Ende März wieder sichtbar ist. Beobachter auf der Nordhalbkugel der Erde müssen sich bis Anfang Juni gedulden, bis Neptun vor der Morgendämmerung im Ostsüdosten ausreichend hoch über dem Horizont steht.

Am 14. September steht Neptun in Opposition zur Sonne.

Eine Konjunktion mit Merkur ereignet sich am 29. März. Nur Beobachter auf der Südhalbkugel haben bei freier Horizontsicht eine Chance, diese Begegnung in der beginnenden Morgendämmerung tief über dem Osthorizont zu sehen.