Sternbild Chamäleon (Chamaeleon)

Das Chamäleon ist ein unscheinbares Sternbild am Südhimmel in der Nähe des südlichen Himmelspols. Nur für Beobachtungsorte südlich einer geografischen Breite von 7° N steigt es im Lauf einer Nacht vollständig über den Horizont. Allerdings ist diese Angabe nur theoretischer Natur. Denn man muss sich schon südlich des Äquators befinden, damit das Sternbild so weit über den Horizont aufsteigt, damit sinnvolle astronomische Beobachtungen möglich sind.

Wie das namensgebende Tier versteht auch das Sternbild Chamäleon, sich seiner Umgebung anzupassen, denn es fällt mangels heller Sterne in dem an markanten Objekten armen Gebiet in der Nähe des südlichen Himmelspols nicht weiter auf. Hellster Stern ist Alpha Chamaeleontis (α Cha) mit 4,1mag.

Links zeigt eine mit Koordinaten versehene Karte eines Himmelsausschnitts weiße Sterne auf hellblauem Hintergrund. Die Fläche, die das Sternbild Chamäleon einnimmt, ist dunkelblau hervorgehoben. Eine Tabelle rechts gibt wichtige Daten des Sternbilds Chamäleon an.

(Klicke auf eines der beiden kleinen Bilder, um es zu vergrößern.)

Das Chamäleon ist ein unauffälliges Sternbild am Südhimmel in der Nähe des südlichen Himmelspols

Das unauffällige Sternbild Chamäleon liegt am Südhimmel nahe dem südlichen Himmelspol. (Bilder: Uwe Reichert)

(Bewege den Mauszeiger über das große Bild, um die figürliche Darstellung des Sternbilds einzublenden.)

Besondere Himmelsobjekte

Hinweis: Dieser Abschnitt ist in Bearbeitung.

Ursprung des Sternbilds Chamäleon

Das Chamäleon gehört nicht zu den 48 klassischen Sternbildern der Antike, sondern zu den zwölf Konstellationen, die Ende des 16. Jahrhunderts von Seefahrern eingeführt wurden. Die Niederländer Pieter Dirkszoon Keyser (1540 – 1596) und Frederick de Houtman (1571 – 1627) nannten dieses Sternbild „Het Chameljoen“. Es erschien erstmals im Jahr 1598 auf einem Himmelsglobus, den ihr Landsmann Petrus Plancius (1552 – 1622) hergestellt hatte. Leider ist dieser Himmelsglobus nicht erhalten.

Als „Chameleon“ verzeichnete der Augsburger Rechtsanwalt und Liebhaberastronom Johann Bayer (1572 – 1625) dieses Sternbild in seiner „Uranometria“. Dieser 1603 erschienene Sternatlas füllte als erster die große Lücke am Südhimmel, die für die Beobachter der europäischen Antike unzugänglich gewesen war.

Von den körperlichen Merkmalen, insbesondere der Kopfform des überwiegend in Afrika heimischen Schuppenkriechtiers hatte Bayer offenbar nur ungefähre Vorstellungen. Er zeichnete das Chamäleon jedoch in einer durchaus typischen Pose: In seinem Atlas sehen wir, wie es mit seiner langen Zunge nach einer Biene (lateinisch: apis) schnappt. Diese Biene ist in spätere Sternatlanten als Sternbild Fliege (Musca) eingegangen.

Sternbilder Chamäleon und Fliege (hier als Biene, lateinisch Apis bezeichnet) in der Uranometria des Johann Bayer

Ausschnitt aus der „Uranometria“ des Johann Bayer mit den Sternbildern Chamäleon und Fliege (hier Chameleon und Apis, Biene, genannt). (Bild: Mit freundlicher Genehmigung des Verlags aus der Faksimile-Ausgabe der Uranometria 1603 von Johann Bayer, KunstSCHÄTZEverlag 2010, und der Universitätsbibliothek Heidelberg.)