Sternbild Großer Hund (Canis Major)

Sternbild-Löwe

Das Sternbild Großer Hund enthält mit Sirius (Alpha Canis Minoris) den hellsten Stern des Himmels. (Bilder: Uwe Reichert)

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Der Große Hund (lateinisch Canis Major) ist ein markantes Sternbild des Südhimmels, das von Mitteleuropa aus im Winter tief über dem südlichen Horizont steht. Besonders günstig ist es in den Monaten Januar und Februar am Abendhimmel zu sehen, von der südlichen Hemisphäre sogar von Dezember bis März.

Das Sternbild ist leicht aufzufinden, weil sein Hauptstern, Sirius (Alpha Canis Majoris, α CMa), mit einer scheinbaren Helligkeit von −1,46 mag der hellste Stern jenseits der Sonne ist. Er leuchtet rund viermal heller als Arktur (Alpha Bootis), der hellste Stern des Nordhimmels, und Rigel (Beta Orionis) im benachbarten Sternbild Orion. Sein Name leitet sich aus dem griechischen seirios für „sengend“, „funkelnd“ ab. Sirius ist mit einer Entfernung von 8,6 Lichtjahren der siebtnächste Stern und – nach Alpha Centauri – der zweitnächste, den man mit freien Augen sehen kann. Im Vergleich zur Sonne hat Sirius die 2,1-fache Masse, den 1,7-fachen Durchmesser und die 25-fache Leuchtkraft.

Andere auffällige Sterne im Großen Hund sind noch viel größer und strahlen noch weit heller, doch erscheinen sie lichtschwächer, weil sie sich in einer Entfernung von mehreren Hundert Lichtjahren befinden. Stünden sie uns so nahe wie Sirius, würden sie ihn bei Weitem überstrahlen.

Links zeigt eine mit Koordinaten versehene  Karte eines Himmelsausschnitts weiße Sterne auf hellblauem Hintergrund. Die Fläche, die das Sternbild Großer Hund einnimmt, ist dunkelblau hervorgehoben. Eine Tabelle rechts gibt wichtige Daten des Sternbilds Großer Hund an.

Besondere Objekte

Hinweis: Dieser Abschnitt ist in Bearbeitung.

Ursprung des Sternbilds Großer Hund

Das Sternbild Großer Hund in einem historischen Sternatlas

Das Sternbild Großer Hund in der Darstellung von Johannes Hevelius. (Aus: Johannes Hevelius, Sternenatlas, russische Ausgabe, Taschkent 1978. Repro: Uwe Reichert)

Das auffällige Sternbild ist sehr alt; bereits seit babylonischen Zeiten wird es mit einem Hund identifiziert, der den Jäger Orion auf der Jagd begleitet. Verlängert man die Linie, die durch die drei Gürtelsterne des Orion gebildet wird, in südöstlicher Richtung um etwa 20°, gelangt man zu Sirius, dem hellsten Stern des Sternbilds. Am Himmel scheint der Große Hund den Hasen zu Füßen des Orion zu hetzen, der ihm in der täglichen Bahn am Himmel vorausgeht. Die Ägypter hingegen identifizierten das Sternbild mit ihrer Göttin Isis.

In den alten Kulturen kam Sirius – der „Gleißender“, „Hundsstern“ oder „Stern der Isis“ genannt wurde – eine herausragende Bedeutung zu. Sein Sichtbarwerden in der Morgendämmerung über dem östlichen Horizont – der so genannte heliakische Aufgang – kündigte zur Zeit der Pharaonen die jährlichen Überschwemmungen des Nils an, die den Boden fruchtbar machten und das gesamte Leben in Ägypten beeinflussten.

Im Griechenland der Antike meinte man, Sirius‘ gemeinsamer Aufgang mit der Sonne würde die Kraft unseres Tagesgestirns verstärken und das Land ausdörren. So schreibt Homer im 22. Gesang der Ilias: „Der Stern, der zur Erntezeit heller erstrahlt als jeder andere und von den Menschen Orions Hund genannt wird, verheißt den Sterblichen nichts Gutes, denn er bringt ihnen glühende Hitze.“ In der Tat erfolgte sein Aufgang in der Morgendämmerung damals zur Zeit der größten Sommerhitze, die man deshalb „Hundstage“ nannte – eine Bezeichnung, die sich bis heute erhalten hat.