Sternbild Kranich (Grus)

Die hellsten Sterne des Sternbilds Kranich bilden die Form des griechischen Buchstabens Lambda.

Die hellsten Sterne des Kranich bilden die Form des griechischen Buchstabens Lambda (λ). Damit wirkt dieses Sternbild des Südhimmels wie eine kleinere Ausgabe des Perseus am Nordhimmel. (Bilder: Uwe Reichert)

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Der Kranich (lateinisch Grus) ist ein Sternbild am Südhimmel. Es ist von Europa aus nicht vollständig zu sehen. Nur südlich des 34. Breitengrads erhebt sich das Sternbild ganz über den Horizont; günstig am Abendhimmel steht es dann im Monat September. Südlich der Tropen ist die Sichtbarkeitsperiode deutlich länger: Hier ist der Kranich von August bis Oktober in der ersten Nachthälfte sichtbar.

Eine Reihe relativ heller Sterne umreißt die Figur des Kranich, die zum hellsten Stern dieser Konstellation, Alpha Gruis, hin gekrümmt ist. Diese Form, die in etwa einem spiegelverkehrten griechischen Buchstaben λ (Lamda) ähnelt, gibt dem Sternbild ein markantes Aussehen. Auffallend ist auch der Farbkontrast zwischen den beiden hellsten Sternen: Alpha Gruis (α Gru) leuchtet mit 1,7 mag bläulich-weiß, während der 2,1 mag helle Beta Gruis (β Gru) eine kräftige orange Farbe hat.

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Links zeigt eine mit Koordinaten versehene Karte eines Himmelsausschnitts weiße Sterne auf hellblauem Hintergrund. Die Fläche, die das Sternbild Kranich einnimmt, ist dunkelblau hervorgehoben. Eine Tabelle rechts gibt wichtige Daten des Sternbilds Kranich an.

Besondere Himmelsobjekte

Hinweis: Dieser Abschnitt ist in Bearbeitung.

Ursprung des Sternbilds Kranich

Der Kranich ist einer von mehreren exotischen Vögeln, die von europäischen Seefahren als Sternbild am Südhimmel eingeführt wurden.

Johann Elert Bode (1747 – 1826) illustrierte das Sternbild Kranich nach Vorlagen früherer Herausgeber von Himmelsatlanten. (Aus: Johann E. Bode: Vorstellung der Gestirne auf XXXIV Kupfertafeln nach der Pariser Ausgabe des Flamsteedschen Himmelsatlas, 1782)

Für einen großen Bereich des Südhimmels waren keine Sternbilder aus der Antike überliefert. Der Kranich gehört zu zwölf Konstellationen, die nach den ersten Ostindien-Expeditionen niederländischer Seefahrer Ende des 16. Jahrhunderts eingeführt wurden; er geht auf die Aufzeichnungen von Pieter D. Keyser (1540 – 1596) und Frederick de Houtman (1571 – 1627) zurück, die ihn „Den Reygher“ („Reiher“) nannten.

Die zwölf neuen Sternbilder erschienen zunächst auf Himmelsgloben verschiedener Hersteller, bevor sie der in Augsburg tätige Rechtsanwalt und Liebhaberastronom Johann Bayer (1572 – 1625) in seiner 1603 erschienenen „Uranometria“ aufnahm. In diesem Sternatlas taucht der Kranich in der lateinischen Form „Grus“ auf. Unter diesem Namen zählt der Kranich heute zu den 88 offiziellen Sternbildern des irdischen Nachthimmels, die von der Internationalen Astronomischen Union festgelegt wurden.