Sternbild Pegasus

Markantester Teil des Sternbilds Pegasus ist ein Rechteck aus vier hellen Sternen.

Das Sternbild Pegasus ist gut an dem großen Viereck zu erkennen, das aus den Sternen Alpha, Beta und Gamma Pegasi (α, β und γ Peg) sowie dem Stern Alpha Andromedae (α And) gebildet wird. Zum Zeitpunkt der Aufnahme stand der Planet Mars im südöstlich angrenzenden Sternbild Fische. (Bilder: Uwe Reichert)

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Der Pegasus ist ein ausgedehntes Sternbild am Nordhimmel. Es ist von allen bewohnten Gegenden der Erde aus zu sehen und steht in den Monaten August bis November günstig am Abendhimmel.

Zu erkennen ist Pegasus leicht an einem großen Rechteck aus vier hellen Sternen der zweiten Helligkeitsklasse. Gebildet wird es aus Alpha, Beta und Gamma Pegasi (α, β und γ Peg) sowie Alpha Andromedae (α And). Letzterer trug früher auch die Bezeichnung Delta Pegasi (δ Peg); unter diesem Namen ist er noch in historischen Sternkarten zu finden. Seit der Antike war dieser Stern sowohl dem Pegasus als auch der Andromeda zugeordnet worden. Doch seit der Neuordnung der Sternbildgrenzen in den 1920er Jahren wird er nur noch dem Sternbild Andromeda zugeordnet. Alpha Andromedae bildet den nordöstlichen Eckpunkt des Pegasus-Vierecks.

Im Volksmund ist das Pegasus-Viereck auch als Herbstviereck bekannt. Diese geometrische Figur dominiert nämlich den herbstlichen Sternenhimmel auf der nördlichen Erdhalbkugel, wenn das Sommerdreieck – bestehend aus den hellsten Sternen der Sternbilder Leier, Schwan und Adler – im Jahreslauf weiter gewandert ist und sich am Abendhimmel dem Westhorizont entgegenneigt.

Die Fläche des Pegasus-Vierecks nimmt allerdings nur den östlichen Teil des Sternbilds Pegasus ein; ein großes Areal westlich davon gehört ebenfalls zu dieser Konstellation.

Obwohl Pegasus das siebtgrößte Sternbild ist, enthält es kaum nennenswerte Beobachtungsobjekte. Der Kugelsternhaufen M 15, 6,0 mag hell, ist zwar bereits mit dem Fernglas als rundlicher Fleck zu sehen, doch lässt sich das 50 000 Lichtjahre entfernte Objekt erst mit größeren Amateurfernrohren teilweise in Einzelsterne auflösen.

Etwa 1000 Mal weiter von der Erde entfernt als M 15 ist NGC 7331, eine spiralförmige Galaxie, die als länglicher, 9,5 mag heller Nebelfleck erscheint.

Der Stern 51 Pegasi, der mit einer Helligkeit von 5,5 mag gerade noch mit bloßen Augen gesehen werden kann, sorgte 1995 für Schlagzeilen. Die beiden Schweizer Astronomen Michel Mayor und Didier Queloz hatten aus Veränderungen im Spektrum dieses 50 Lichtjahre entfernten Sterns geschlossen, dass er von einem Planeten umkreist wird, der etwa ebenso groß ist wie Jupiter. Damit ist 51 Pegasi der erste sonnenähnliche Stern in unserer galaktischen Nachbarschaft, bei dem das Vorhandensein eines Planetensystems nachgewiesen werden konnte.

Kurz erklärt: Das Herbstviereck

Wenn in den Ländern der Nordhalbkugel im August das markante Viereck des Pegasus in der Abenddämmerung über dem Osthorizont auftaucht, ist klar: Der Herbst ist nicht mehr weit. Das Sommerdreieck – bestehend aus den jeweils hellsten Sternen der Sternbilder Adler, Leier und Schwan – rückt nun abends immer weiter nach Westen vor. Im September erreicht das Pegasus-Viereck gegen Mitternacht seinen höchsten Stand am Himmel. Es markiert somit den Beginn des Herbstes, weswegen es im Volksmund als Herbstviereck bekannt ist.

Links zeigt eine mit Koordinaten versehene  Karte eines Himmelsausschnitts weiße Sterne auf hellblauem Hintergrund. Die Fläche, die das Sternbild Pegasus einnimmt, ist dunkelblau hervorgehoben. Eine Tabelle rechts gibt wichtige Daten des Sternbilds Pegasus an.

Besondere Objekte

Hinweis: Dieser Abschnitt ist in Bearbeitung.

Ursprung des Sternbilds Pegasus

Das Sternbild Pegasus stellt ein geflügeltes Pferd aus der griechischen Mythologie dar; am Himmel ist allerdings nur sein Vorderteil zu sehen.

Das geflügelte Pferd Pegasus in der Darstellung von Johannes Hevelius (1611-1687). Hevelius stellte die Sternbilder in seinem Atlas spiegelverkehrt dar – so, als würde man die Himmelskugel von außen betrachten. (Aus: Johannes Hevelius, Sternenatlas, russische Ausgabe, Taschkent 1978. Repro: Uwe Reichert)

Pegasus ist eines der 48 bekannten Sternbilder aus der Antike. Ptolemäus bezeichnete es in seinem Sternkatalog nur als Pferd; doch sein Hinweis auf die Flügel des Huftiers macht deutlich, dass er damit Pegasus, das geflügelte Pferd aus der griechischen Mythologie, meinte.

Wie schon Aratus 400 Jahre zuvor, ordnete Ptolemäus den Stern, der heute die Bezeichnung Alpha Andromedae trägt, sowohl der Andromeda als auch dem Pegasus zu: Er sollte sowohl die Krone der Königstochter als auch den Nabel des Pferdes symbolisieren. Das Hinterteil des Pferdes fehlt in der bildlichen Beschreibung. Wie zum Beispiel auch der Stier, ist Pegasus nur mit seinem Vorderteil am Firmament dargestellt. Zudem hängt es kopfüber am Firmament: Mit den Flügeln nach unten fliegt es mit der täglichen Drehung der Gestirne von Ost nach West.

Mit der Perseussage verbunden

Als der griechische Held Perseus das schlangenumringelte Haupt der Medusa abschlug, entsprang aus dem Hals ein geflügeltes Pferd, Pegasus. Es eilte davon und wurde später von Bellerophontes eingefangen und gezähmt. Dies geschah zu einer Zeit, als das Zaumzeug noch nicht erfunden war, und Bellerophontes – dem die Götter gewogen waren – soll einen goldenen Zaum von der Göttin Athene erhalten haben. Der Reiter und sein Flügelross bestanden manches Abenteuer, bis Bellerophontes eines Tages zu übermütig wurde: Als er sich mit Pegasus bis zum Himmel erheben und ins Reich der Götter eindringen wollte, sandte der verärgerte Zeus eine Bremse, die Pegasus stach, so dass das Wunderpferd seinen Reiter abwarf. Während Bellerophontes anschließend hinkend durch einsame Lande irrte, flog Pegasus weiter zum Olymp und trug fortan die Blitze des Zeus.