Sternbild Südlicher Fisch (Piscis Austrinus)

Zwischen dem Planeten Jupiter (oben) und dem Sternbild Kranich (unten) befindet sich in der Bildmitte das Sternbild Südlicher Fisch

Das Sternbild Südlicher Fisch befindet sich zwischen dem Kranich im Süden und den Tierkreissternbildern Steinbock und Wassermann im Norden. Zum Zeitpunkt der Aufnahme stand der Planet Jupiter im Steinbock, der deutlich heller leuchtete als der hellste Stern im Südlichen Fisch, Alpha Piscis Austrini (α PsA). (Bilder: Uwe Reichert)

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Der Südliche Fisch (lateinisch Piscis Austrinus) ist ein Sternbild am Südhimmel, das sich südlich der Tierkreissternbilder Wassermann (Aquarius) und Steinbock (Capricornus) befindet. Es ist von Südeuropa und den USA vollständig zu sehen, steigt aber nur wenig über den Südhorizont. Die beste Beobachtungszeit am Abendhimmel ist im Monat September.

Auf der Südhalbkugel der Erde ist die Sichtbarkeit deutlich besser: Von Chile und Namibia aus steigt das Sternbild bis in den Zenit, und in den Monaten August bis November steht es günstig am Abendhimmel. Die Kulmination um Mitternacht erfolgt Ende August, das Sternbild ist dann also die gesamte Nacht zu sehen.

Das Sternbild Südlicher Fisch (lat. Piscis Austrinus) zeichnet sich durch einen einzelnen Stern der Helligkeit 1,16 mag aus; sein Name Fomalhaut leitet sich aus der arabischen Bezeichnung für „Maul des Fisches“ ab. Alle anderen Sterne in dieser Konstellation sind lichtschwächer als 4,2 mag.

Im Süden des Sternbilds schließt sich der Kranich (Grus) an, im Westen befindet sich das unauffällige Mikroskop (Microscopium), im Osten der Bildhauer (Sculptor).

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Links zeigt eine mit Koordinaten versehene Karte eines Himmelsausschnitts weiße Sterne auf hellblauem Hintergrund. Die Fläche, die das Sternbild Südlicher Fisch einnimmt, ist dunkelblau hervorgehoben. Eine Tabelle rechts gibt wichtige Daten des Sternbilds Südlicher Fisch an.

Besondere Objekte

Hinweis: Dieser Abschnitt ist in Bearbeitung.

Ursprung des Sternbilds Südlicher Fisch

Der Südliche Fisch (hier: Piscis Notius) befindet sich südlich der Tierkreissternbilder Wassermann und Steinbock

Das Sternbild Südlicher Fisch in der Darstellung von Johannes Hevelius (1611-1687), der es „Piscis Notius“ nannte. Hevelius stellte die Sternbilder in seinem Atlas spiegelverkehrt dar – so, als würde man die Himmelskugel von außen betrachten. (Aus: Johannes Hevelius, Sternenatlas, russische Ausgabe, Taschkent 1978)

Der Südliche Fisch gehört zu den 48 aus der Antike überlieferten Sternbildern. Fomalhaut, den „Stern im Maul“ des Fisches, zählte Ptolemäus in seinem Sternkatalog gleichzeitig auch als „Ende des Wassers“, das der Wassermann ausgießt. Solche Zugehörigkeiten zu zwei Sternbildern verzeichnete Ptolemäus auch bei den Sternen Alpha Andromedae (früher auch Delta Pegasi genannt) und Beta Tauri (früher auch Gamma Aurigae).

Die Griechen haben auch hier auf ein Sternbild zurückgegriffen, das schon lange im Alten Orient bekannt war. Offenbar sahen bereits die Babylonier in dem Sternbild einen Fisch, der nach dem Wasser schnappt, das der Wassermann ausgießt.

Parallelen zum Mythos der Fische

Die griechische Mythologie ordnet dem Sternbild eine Geschichte zu, die sich in der Umgebung der Stadt Aschkelon im heutigen Israel abgespielt haben soll. Damit sind wie beim Sternbild Fische Bezüge zum Raum der Levante vorhanden. Und wie das große Fischpaar rettete auch der Südliche Fisch eine Göttin aus großer Not. In diesem Fall war es die syrische Göttin Derketo.

Wie es der griechische Geschichtsschreiber Ktesias von Knidos (um 500 v. Chr.) berichtete, gab es in der Nähe von Aschkelon einen tiefen Teich, an dem der Göttin Derketo geopfert wurde. Als eines Tages ein schöner Jüngling zu diesem Zweck an den Teich kam, entbrannte die Göttin in heftiger Liebe zu ihm. Aus dieser Beziehung entspross ein Mädchen. die spätere Königin Semiramis. Nach deren Geburt aber wollte die Göttin Derketo die Folgen ihrer Verbindung mit einem Sterblichen beseitigen. Sie tötete den Kindsvater, setzte das Mädchen in der Wüste aus (wo es später von Hirten gerettet wurde) und stürzte sich selbst in den Teich. Dort verwandelte sie sich in ein Mischwesen, mit dem Oberkörper einer Frau und dem Unterkörper eines Fisches. In einer Variante der Erzählung rettete ein Fisch die Göttin vor dem Ertrinken. Als Dank für diese Tat wurde der Fisch an den Himmel versetzt.